Karate

 

Viele der heute hierzulande besser bekannten Karate-Stile entwickelten sich aus dem Okinawa-Karate.

Hierzu zählen besonders, das Shotokan, Goju-Ryu und Wado-Ryu-Karate.

Okinawa, eine der Inseln der Ryukyu-Inselgruppe, zu Japan gehörend, war lange Zeit ein eigenständiges Königreich, das einen regen Handels- und Kulturaustausch mit China betrieb. Durch diesen Handels- und Kulturaustausch kamen auch verschiedene Kampfkunst-Systeme Chinas nach Okinawa, die hier dann später intensiv geübt wurden, um sich gegen die Übergriffe und Überfälle der Samurai etc. zu schützen.

Als dann später nach der Eroberung Okinawas durch Japan den Bewohnern verboten wurde, Waffen zu tragen, entwickelten sich die Kampfkünste Okinawas zu effektiven Systemen. Später kamen dann diese Systeme durch die verschiedenen Meister nach Japan und es entstanden einige der heute bekannten Karate-Stilrichtungen.

 

Okinawa-Karate ist ein ausgeklügeltes Kampfsystem, das auf Techniken mit Händen und Füßen basiert, Hebel- und Wurftechniken sind ebenfalls Bestandteile dieses Systems. Es eignet sich für Selbstverteidigung und Wettkampf.

 

Der Leitsatz des Okinawa-Karate drückt dabei sehr deutlich aus, was unter diesem System zu verstehen ist.

„Entscheidend ist nicht Sieg oder Niederlage, sondern die Vervollkommnung von Körper, Geist und Charakter.“

 

Dies bedeutet, dass man nicht nur auf einen Wettkampferfolg oder auf die Möglichkeit sich selbst verteidigen zu können hintrainiert, sondern versuchen sollte, Geist und Körper in eine Harmonie zu bringen. Die Erfolgsfaktoren sind Ergebnisse dieser Versuche.

 

Das Erlernen des Okinawa-Karate ist an keine geschlechts- oder altersspezifische Gruppe gebunden. Es eignet sich für jeden ab etwa 6 Jahren bis ...

Es sind keine besonderen körperlichen Voraussetzungen erforderlich, da das Okinawa-Karate ein Training für den gesamten Körper beinhaltet und zur allgemeinen Fitness und Elastizität beiträgt. In fast keiner anderen Sportart werden alle Bereiche des Körpers so beansprucht, wie beim Okinawa-Karate.

 

Als Ausrüstung ist ein Karate-Gi erforderlich.

 

Das Erlernen der Kata ist im Karate unerlässlich, da hierdurch die Möglichkeit zum Erlernen bestimmter Techniken, Kombinationen, sowie der Aufbau von Kraft, Geschmeidigkeit, Spannung und Entspannung etc. besonders optimal trainiert werden kann, manche Katas sind nur eine Folge von aneinandergereihten Grundtechniken, andere wiederum symbolisieren einen Kampf gegen mehrere Gegner.

Kata spiegelt das Können und das Verständnis der erlernten Techniken wieder. Außerdem besteht hier eine sehr gute Möglichkeit, ein Karate-Training für sich selbst, auch ohne Partner, durchzuführen.

 

Die Kata sind historisch überliefert und haben zum Teil eine sehr alte Tradition. Viele Katas haben sich in der Zeit der SHAOLIN (japanisch Shorinji)-Mönche entwickelt, die diese zur Körper- und Geistertüchtigung ausübten.

In China und Japan werden Katas bevorzugt von den Großmeistern gelehrt, da man die Kata jederzeit und in jedem Alter üben kann und somit die Karate-Techniken ständig verbessert und verfeinert werden können. Jeder Stil bzw. jedes System hat spezielle Katas, die jedoch im Karate alle ihren Ursprung aus den Katas der Okinawa-Stilarten haben. Viele Katas wurden im Laufe der Zeit (hier insbesondere im Shotokan-Karate, vermutlich wegen der Optik im Wettkampfbereich) modifiziert und neu entwickelt.